Es kann sein, dass Sie einen rassistisch motivierten Vorfall beobachtet haben oder in Zukunft beobachten werden. Als Zeug*in können diese Situationen einen verunsichern und verängstigen, insbesondere dann, wenn man nicht weiß, wie man der betroffenen Person helfen kann. Da das Schweigen und „Nichts-Tun“ der Umstehenden für betroffene Personen häufig genauso belastend ist wie die Angriffe selbst, ist es wichtig, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren und den Angreifer*innen deutlich zu machen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Daher finden Sie im Folgenden eine Reihe von Ratschlägen, wie Sie sich als Zeug*in verhalten sollten.
Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt stellt für Betroffene auf vielen Ebenen eine große Belastung dar. Niemand sollte in solchen Fällen allein bleiben. Und das müssen Sie auch nicht. Wenn Sie einen Angriff dieser Art erlebt haben, ziehen Sie sich nicht zurück, sondern bitten Sie vertraute Menschen um Unterstützung und kontaktieren Sie uns.
Nach einem Angriff können Sie bereits folgende Maßnahmen selbst ergreifen, auf Wunsch gerne mit unserer Unterstützung:
Betroffenen Personen fällt es häufig schwer, einen rassistischen Angriff mit sich allein auszumachen. Es kann vorkommen, dass sich Betroffene in Folge der Gewalterfahrung zurückziehen und es nicht schaffen, vertraute Menschen um Unterstützung zu bitten. Nicht selten schämen sie sich für das, was ihnen widerfahren ist, und befürchten, dass sie Schuld tragen an dem, was sie erleben mussten. Wenn Sie als Angehörige, Freund*innen oder andere nahestehende Personen in Ihrem näheren sozialen Umfeld von einem rechten, rassistischen oder antisemitischen Angriff erfahren, können Sie helfen, indem Sie die Betroffenen nicht allein lassen und ihnen Ihre Hilfe anbieten.
Was Sie tun können:
Da sich die Bedürfnisse von Kindern nach gewalttätigen Angriffen im Vergleich zu erwachsenen Betroffenen unterscheiden können, sollten Sie in diesen Fällen zusätzlich die nachfolgende Punkte berücksichtigen:
Nicht nur direkt Betroffene können unter einem rechten, rassistischen oder antisemitischen Angriff leiden. Möglicherweise leiden auch Sie als Bezugsperson eines betroffenen Menschen oder Zeug*innen des Angriffs unter eigenen Belastungsreaktionen infolge des Erlebten, oder aufgrund erlebter Hilflosigkeit oder Ratlosigkeit im direkten Umgang mit der betroffenen Person. Auch in diesen Fällen können Sie unser Beratungsangebot in Anspruch nehmen. Wir begleiten Sie bei der Bewältigung des Erlebten oder beraten Sie im unterstützenden Umgang mit betroffenen Angehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen. Darüber hinaus sind Sie jederzeit herzlich willkommen, die betroffene Person nach Absprache und Einwilligung derselben zu einem gemeinsamen Beratungsgespräch zu begleiten.
Das Erleben von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt hinterlässt häufig Spuren. Einen Angriff dieser Art erleben zu müssen kann das seelische und körperliche Wohl eines Menschen in erheblichem Ausmaß beeinträchtigen und das soziale Leben aus dem Gleichgewicht bringen.
Selbst bei Personen, die bei einem Angriff körperlich unverletzt bleiben, kann es infolgedessen zu körperlichen, psychischen und psychosozialen Folgen unterschiedlicher Art und Intensität kommen. Diese hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab und sind daher sehr individuell. Die von Betroffenen berichteten, beispielhaften Auswirkungen müssen also nicht (alle) bei Ihnen oder Ihren betroffenen Angehörigen auftreten oder aufgetreten sein.
Oftmals berichten Betroffene nach Ihrer Gewalterfahrung von körperlichen Symptomen wie zum Beispiel
Ein gewaltsamer Angriff hinterlässt meist nicht nur körperliche Folgen, sondern kann auch das seelische Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen.
Die emotionale Verarbeitung des Erlebten braucht Zeit. Wir können Sie jederzeit dabei unterstützen. Auf Wunsch oder bei Bedarf unterstützen wir Sie bei der Vermittlung an therapeutische Angebote. Zum Beispiel, wenn sie nach dem Angriff das längerfristig anhaltende Gefühl haben, die Gewalttat wäre erst vor Kurzem passiert oder Sie sich durch den Angriff dauerhaft und stark beeinträchtigt fühlen. Auch wenn seelische Verletzungen, die ein Angriff hinterlassen hat, häufig nicht so gut sichtbar sind wie körperliche Folgen, ist es für Ihren Heilungsprozess genauso wichtig, ihnen Beachtung zu schenken und sie angemessen behandeln zu lassen.
Die Beratungsstelle befindet sich in der Saarbrücker Innenstadt, in der Bahnhofstraße 63 (66111 Saarbrücken).
Auto:
Falls Sie mit dem Auto anreisen, haben Sie mehrere Parkmöglichkeiten in der Innenstadt zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass es keine direkte Parkmöglichkeit bei der Beratungsstelle gibt. Diese liegt in einer Fußgängerzone. Der nächste Parkplatz zu unserer Beratungsstelle befindet sich in der Sulzbachstraße 4 (kostenpflichtig). Von dort aus können Sie in Richtung der Bahnhofstraße gehen.
Bus:
Steigen Sie an der Haltestelle „Bahnhofstr.“ aus. Buslinien, die diese Haltestellen anfahren, sind: 102, 105, 108, 121, 122, 123, 125,126, 128, 152, 153, 154, 166. 172, 175, 321, 506 und 666. Alternativ können Sie den Hauptbahnhof Saarbrücken anfahren. Die Beratungsstelle ist in etwa 10 Minuten fußläufig über die Fußgängerzone (Bahnhofstraße) zu erreichen.
Zug:
Falls Sie mit dem Zug anreisen, empfiehlt es sich am Hauptbahnhof Saarbrücken auszusteigen. Von dort aus können Sie uns in etwa 10 Minuten fußläufig erreichen. Gehen Sie in Richtung der EUROPA-Galerie und sodann weiter durch die Fußgängerzone (Bahnhofstraße). Die Beratungsstelle befindet sich auf der rechten Seite.
Sollten Sie Fragen oder Probleme bei der Anreise haben, können Sie sich gerne an uns wenden (info@bounceback.de | 0681 37202730).
Unsere Beratung orientiert sich jederzeit an Ihren Wünschen. Nach der ersten Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel ein Terminvorschlag für ein persönliches und vertrauliches Gespräch. Dies kann an einem Ort Ihrer Wahl, in den Räumlichkeiten unserer Beratungsstelle oder digital erfolgen. Gemeinsam besprechen wir mögliche – von Ihrer Seite aus gewünschte – Schritte, bei denen wir Sie unterstützen können.
Bei uns kann sich jede Person melden, die einen rechten, rassistischen oder antisemitischen Angriff erlebt, beobachtet oder von einem solchen Vorfall erfahren hat.
Das bedeutet, dass neben direkt Betroffenen auch indirekt Betroffene wie Angehörige, Freund*innen oder Zeug*innen bei uns Unterstützung erhalten.
Wir beraten in allen Fällen, in denen Sie, ein*e Angehörige*r oder eine andere Ihnen nahestehende Person rechte, rassistische oder antisemitische Gewalt erfahren haben bzw. hat.
Das ist dann der Fall, wenn eine Person zum Beispiel aufgrund
angegriffen wird bzw. wurde. Wir unterstützen Sie sowohl nach einem körperlichen als auch seelischen Angriff.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob wir Ihnen helfen können, melden Sie sich dennoch gerne bei uns. Wir arbeiten mit verschiedenen Beratungsstellen zusammen und stehen mit diesen im engen Austausch. Nach einem gemeinsamen Gespräch, können wir Sie an fallrelevante Kontakte vermitteln und gemeinsam den Erstkontakt herstellen.
Bounce Back | Betroffenenberatung Saarland
Universität des Saarlandes
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